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Studienreisen und ihre Bedeutung für bildende Künstler in der DDR

„Die friedlichen Flugzeuge kommen...”

Das Projekt befasst sich mit dem besonderen Stellenwert von Studienaufenthalten im Ausland für die Arbeit der bildenden Künstler in der DDR, wobei der Bestand aus dem Kunstarchiv Beeskow den Schwerpunkt des zu untersuchenden Materials bildet.

Auslandsreisen waren für Künstler in der DDR nicht selbstverständlich, sondern immer Ausnahme. Den politischen Gegebenheiten geschuldet waren traditionelle Ziele wie z.B. Italien nur für wenige Künstler möglich. Dafür gab es Angebote für Reisen in die Länder des ehemaligen Ostblocks, zu denen bis zum Ende des Ost-West-Konfliktes neben der Sowjetunion die Staaten Mittel- und Osteuropas (Polen, die ČSSR, Ungarn, Rumänien, Bulgarien) zählten, und Länder in Lateinamerika, Afrika und Asien, wie z.B. Kuba, Ägypten, die Mongolei und Vietnam. Die Berührung mit fremden Kulturen und beeindruckenden Landschaften bot zahlreiche Ansatzpunkte für die künstlerische Auseinandersetzung außerhalb des gewohnten Umfeldes. So stießen auch meist zentral organisierte und finanzierte Studienreisen sowie Reisen mit offiziellem Auftrag auf großes Interesse, auch wenn diese oft wenig Freiraum für eigene Erkundungen boten.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die enge Beziehung zwischen biografischem Kontext und der Länderrezeption als Basis für eine differenzierende künstlerische Haltung. Es werden drei Verarbeitungsweisen der Künstler näher untersucht: die Fremde als Quelle von Ideen, als Raum der künstlerischen Freiheit und als idealisierte Ereignisse. Allein der Umstand, dass die Mehrzahl der Studienreisen ins Ausland beim Künstlerverband beantragt werden musste, machte aus dem Aufenthaltsort immer auch einen besonderen, einen politischen Raum. Bisher durchgeführte Recherchen und Interviews zeigen, dass Kunstwerke, die im Zusammenhang mit einer Reise ins Ausland entstanden, keinen geschlossenen und einheitlichen bildkünstlerischen Diskurs zu den Studienaufenthalten in der Fremde liefern, sondern vielmehr verschiedene aufeinander aufbauende künstlerische Äußerungen.

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