UTOPIE UND KATASTROPHE – Kunstansichten zu Schostakowitsch
Die Galerie Forum Amalienpark zeigt ab 21. November 2015 eine Ausstellung zum 40. Todestag von Dmitri Schostakowitsch
(1906 - 1975). Sein Leben und sein Werk sind eng verknüpft mit dem Zweiten Weltkrieg, dessen Ende sich 2015 zum siebzigsten Mal jährt.
Das musikalische Werk Schostakowitschs zeichnet in einer einzigartigen formalen und thematischen Vielschichtigkeit die Umrisse der Welt – zwischen Utopie und Katastrophe. In der Musik nehmen historische Vorgänge mit gewaltigen Erschütterungen, Zustände des Leidens, der Opfer und des Heldentums eine zentrale Rolle ein. Aber auch das Aufscheinen einer besseren, humaneren Welt, gehört als Utopie zu seinem künstlerischen Gegenstand.
Der Komponist hat ein symphonisches Werk geschaffen, das in seiner Wirkung jede zeitliche Begrenzung sprengt und seine inhaltliche wie ästhetische Kraft weit ins 21. Jahrhundert hinein entfaltet. Was die Maler, Grafiker und Bildhauer in der Ausstellung miteinander verbindet, ist ihre Begeisterung für Schostakowitsch. Die Zuneigung reicht von einem intensiven Arbeiten zur Musik bis hin zu einer wahren Kennerschaft der Werke. Die Künstler und Künstlerinnen haben sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Komponisten auseinandergesetzt und dabei die unverwechselbaren Grundlinien seiner Musik aufgenommen.
Während der Ausstellungszeit läuft ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, darunter ein Vortragsabend mit Toneinspielungen, ein Filmabend »Dem kühlen Morgen entgegen« mit Arnim Müller-Stahl in der Hauptrolle, eine Podiumsdiskussion »Utopie und Gesellschaft« u.a. mit den Gästen Dr. Gregor Gysi und Jürgen Tritin, ein Konzert mit dem Arminio-Quartett, eine Lesung mit Christian Grashof vom Deutschen Theater und ein Künstlergespräch. Ein separates Musikkabinett in der Ausstellung ermöglicht Einblicke in biografische Details des Komponisten und präsentiert Hörbeispiele von seinen bekannten und weniger bekannten Werken.
Bildende Künstler in der Ausstellung:
Martin Colden, Martin Enderlein, Ellen Fuhr, Dieter Goltzsche, Annette Gundermann, Sylvia Hagen, Dorothee Helena Jacobs, Oskar Manigk, Wolfgang Mattheuer und Werner Stötzer
Ausstellungseröffnung
Freitag 20. 11. 2015, 19.30 Uhr
Klangcollagen: Hartmut Behrsing, Posaune
Einführung in die Ausstellung: Dr. Simone Tippach-Schneider, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin
Idee und Konzeption: Ellen Fuhr, Annette Gundermann, Dr. Simone Tippach-Schneider
Das Begleitprogramm zur Ausstellung wird vom Kulturamt Pankow gefördert. Unser besonderer Dank geht an den Restaurator Thomas Schubert, den Musik- und Theaterkritiker Dr. Gerhard Müller und an Claudia Rodegast von der Mattheuer-Stiftung.
Galerie Forum Amalienpark
www.amalienpark.de
Breite Str. 2a
13187 Berlin
Öffnungszeiten
Di-Fr: 14–19 Uhr
Sa: 11–16 Uhr
Abbildung: Oskar Manigk, »Gruß an Dmitri Sch.«, Acryl auf Zeichenkarton, 100 x 70 cm, 2015